Sanierung Einfamilienhaus: Neue Küche

Bei dir steht eine neue Küche an? Was es zu beachten gibt, welche Kosten dich erwarten und was du sonst noch wissen solltest, gibt es in diesem Beitrag.

Alte Küchenzeile

Im letzten Beitrag (Kanal verstopft, Wohnung überschwemmt) habe ich es bereits kurz angesprochen und in Die 42.000 Euro Unterschrift bin ich auch kurz drauf eingegangen: Vor zwei Jahren bin ich aus meiner Eigentumswohnung (Mein erstes Investment) in mein Neues, Altes Einfamilienhaus gezogen.

Das Haus ist Baujahr 1970 und wurde in den letzten zwei Jahren Raum für Raum durchsaniert. Wen das Interesse da ist, schreib ich gern über die weiteren Räume auch eigene Beiträge, da die Sanierung nun dem Ende zugeht und ich endlich wieder mehr Zeit für solche Beiträge habe. In diesem Beitrag gehts um die neue Küche – welche wohl neben den Bädern einen der größten Brocken darstellt.

Im folgenden Beitrag gibts alle Infos zur neuen Küche. Was gemacht wurde, Kosten, Dauer und eine Fotodokumentation, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, was gemacht wurde.

Inhaltsverzeichnis:

Platz für die neue Küche – alles muss raus

Wir haben mit der Sanierung des Einfamilienhauses im Obergeschoss angefangen. Die Sanierung wurde komplett durchgezogen, während das Haus schon bewohnt war. Nachdem im Obergeschoss die Schlafzimmer und das Badezimmer fertig waren, wollte ich erstmal von Baustelle nichts mehr wissen. Nach ein paar Wochen Pause wars dann aber doch an der Zeit, im Erdgeschoss die großen Baustellen angehen: Küche, zweites Badezimmer, Wohnzimmer.
Das Haus war zwar von Anfang an bewohnbar und gepflegt, aber eben Baujahr 1970.

Dementsprechend hat natürlich auch die Küche ausgesehen. Aber überzeug Dich gerne selbst. Hier konnte man zwar das Nötigste kochen und mal was essen, aber ein Ort zum Wohlfühlen war es nicht.

Fotos Küche vorher

Wirklich eine Arbeitsfläche hatte die alte Küche nicht. Hier konnte man sich zwar mal einen Toast zubereiten, aber vom Kochen war hier noch keine Rede.

Küchenzeile vorher
Küchenzeile alt
Essbereich vorher
Essbereich alt

Schnell wird klar, dass hier weder Platz zum Kochen, noch die Atmosphäre zum gemütlichen Essen war. Schon gar nicht mit Besuch. Also war es an der Zeit, die Pause zu beenden und die Planung der neuen Küche doch in Angriff zu nehmen.

Was gibt es zu beachten?

Wenn man fünf Leute fragt, was man bei der neuen Küchenplanung unbedingt beachten muss, werden wohl sechs verschiedene Meinungen ans Licht kommen. Must haves und No-Gos sind hier sehr individuell und Geschmäcker natürlich unterschiedlich – zum Glück. Dennoch gibt es ein paar Punkte, über die man sich schon im Vorfeld Gedanken machen kann.

Lieferzeit

Wer nur seine alte Küche nicht mehr sehen kann und einen neuen Block rein kauft, muss sich um die Lieferzeit der neuen Küche nicht ganz so viele Gedanken machen. Hier reicht es meist, am Vortag die Küche abzubauen. Wenn man motiviert ist vielleicht noch ein, zwei Tage früher, um die Gelegenheit zum Ausmalen zu nützen, aber das wars dann auch schon.

Wer aber – wie in meinem Fall – Fenster, Elektroinstallation, Wasserinstallation, Decke, Wände und Boden auch gleich neu macht, muss schon ein bisschen genauer darüber nachdenken, was wann passiert. Außerdem muss man sich darüber im Klaren sein, dass man ein paar Wochen ganz ohne Küche auskommen muss. Erst wenn die alte Küche draußen ist, kann mit der richtigen Arbeit begonnen werden.

Überreste der alten Holzverkleidung
Überreste Holzverkleidung

Es empfiehlt sich daher, genau darüber nachzudenken, welche Arbeiten man selbst erledigen kann, einen fixen Termin mit einem Elektriker und einem Installateur zu haben und sich mit der Entsorgung der alten Küche in etwa an diesen Terminen zu orientieren.

Planung der neuen Küche

Es gibt Leute mit einem ausgezeichneten Raumgefühl, die sich leicht vorstellen können, wie der neue Raum aussehen wird, wenn er fertig eingerichtet ist. Ich gehöre definitiv nicht zu diesen Leuten. Als die alte Küche draußen war, war ich erstmal überrascht, wie groß der Raum eigentlich ist (16 qm). Das ist mir vorher entgangen.

Wenn man dann in einem leeren Raum steht, kommt schnell der Wunsch nach einer Kücheninsel auf, weil mans gefühlt überall sieht. Im Küchenstudio kann man die Küche zwar durchplanen und sich zeigen lassen, ein Gefühl dafür bekomm ich auf dem Bild aber nicht, ob der Durchgang zu eng, zu breit oder sonst was ist. Deswegen haben wir alle möglichen Varianten durchgesprochen und auch gleich im Raum Tische und Stühle aufgestellt, die die neue Insel simulieren sollten.

Nach langem Hin und Her ist schnell klar geworden, dass eine U-Form mit Insel in der Mitte nichts wird. Das wär einfach zu eng geworden, wenn auch am Papier machbar. Wir haben uns dafür für eine L-Form und eine weitere Zeile, bei der man aber nicht ganz herumgehen kann, entschieden. Fotos davon gibts am Ende des Beitrags.

Anschlüsse

Wer mit den Wasser- und Stromleitungen bleibt wo er ist, ist natürlich auch in der Planung nicht ganz so flexibel. In meinem Fall war sowieso gleich alles zu erneuern, deswegen waren wir hier an nichts gebunden. Bei dieser Gelegenheit empfiehlt es sich meiner Meinung nach, dem Kühlschrank gleich einen fixen Wasseranschluss zu gönnen und so viele Steckdosen wie nur irgendwie möglich einzuplanen.

Vorbereitung für die neue Elektro- und Wasserinstallation
Elektro- und Wasserinstallation neu

Welche Kosten sind für die neue Küche angefallen?

Wer über eine neue Küche nachdenkt wird schnell feststellen, dass dem Preis hier keine Grenzen gesetzt sind. Man kann bei 2.000 Euro anfangen, kann aber auch schnell bei 30.000 und mehr landen. Nur für den Block.

Da ich natürlich Elektrik, Rohre usw. gleich für das ganze Haus bestellt und bezahlt habe, kann ich für diese Posten nur den ungefähren Wert rausrechnen, der für diesen Raum angefallen ist.

Kostenaufstellung

15.000 Euro Küchenmöbel inkl. Elektrogeräte, Lieferung und Montage
2.000 Euro Side by Side Kühlschrank
1.000 Euro Materialkosten Rigips, Profile, Putz, Kleinmaterial
1.000 Euro Elektro- und Wasserinstallation
900 Euro neues Fenster inkl. elektrische Jalousien
600 Euro Fußboden (Vinyl)
400 Euro Entsorgung alte Küche und Bauschutt

Ergibt gesamt 20.900 Euro. Da es sich hier um ungefähre Werte handelt und ich für den Beitrag nicht die einzelnen Rechnungen rausgesucht habe, lassen wir es 21.000 Euro sein.

Ich kann nur jedem empfehlen, der in den großen Möbelhäusern oder Küchenstudios kauft, beim Preis nochmal nachzufragen. In meinem Fall hat das trotz des “Aktionspreises” nochmal über 1.000 Euro Ersparnis und eine Garantieverlängerung für alle Elektrogeräte gebracht.

Wie lange hats gedauert bis zur neuen Küche?

Inzwischen ist ein Jahr vergangen, seit die neue Küche drin ist. Das heißt, dass ich zwar schon während Corona und teilweise massiven Lieferschwierigkeiten bestellt habe, aber noch nicht in einer ganz so angespannten Situation wie aktuell. Bei der Bestellung der neuen Küche würde uns eine Lieferzeit von 10 Wochen vorgegeben, und dieser Termin wurde nur einmal um eine Woche aufgeschoben. Ich habe da mit deutlich mehr Verzögerung gerechnet.

Trotz der langen Lieferzeit habe ich die alte Küche ziemlich schnell nach Bestellung entsorgt und konnte so die Arbeiten durchführen, die für die neue Küche zu erledigen waren. Wie lange man dafür braucht ist sehr individuell. Was kannst Du selber machen? Wie geschickt bist Du dabei? Wie viele Nerven hast Du noch für die Sanierung?

Ich habs in meinem Tempo gemacht. Das hätte natürlich schneller gehen können und ich hätte weniger Zeit ganz ohne Küche haben können. Neben Vollzeitjob, Selbstständigkeit nebenbei, Haustieren und Privatleben war das genau der richtige Weg für mich.

Unterkonstruktion für Rigipsdecke
Unterkonstruktion Decke
Rigips an den Innenwänden und der Decke
Rigips an Innenwänden und Decke

Mit den Bildern konntest Du Dir vielleicht einen Eindruck verschaffen, was gemacht wurde und wie lange Du dafür einplanen würdest.

Außenwände wurden verputzt
Außenwand verputzt
Neuer Fußboden (Vinyl)
Fußboden neu (Vinyl)

Ergebnis: Die neue Küche

Auf den Bildern bekommt man zwar einen Eindruck, aber für einen selbst ist es schon ein ziemlicher Aufwand. Wochenlang ohne vernünftig gekochtes Essen, Schutt und Dreck im ganzen Haus, neben den alltäglichen Dingen, die man natürlich immer um die Ohren hat.

Auch wenn es zwischendrin immer wieder Momente gab, an denen ich keine Lust mehr hatte, bin ich heute überglücklich mit der neuen Küche. Auch jetzt, nach einem Jahr, gefällt sie mir noch wie am ersten Tag.

Foto der neuen Küche
Neue Küche
Neue Küche Ansicht von innen
Neue Küche Ansicht innen
Neue Küche mit neuem Fenster
Neue Küche und neues Fenster

Fazit

Abschließend kann ich sagen, dass ich die neue Küche lange aufgeschoben habe. Mit gutem Grund. Wer nämlich anfängt in einem Raum im Erdgeschoss alles neu zu machen, muss auch schnell die restliche Etage angehen und das hat einfach nochmal extrem viel Kraft und Nerven gekostet. Jetzt ist es natürlich schön, dass die neue Küche jetzt drin ist und kein Vergleich zu vorher, was natürlich auch mehr Lebensqualität und Gemütlichkeit im eigenen Zuhause schafft.

Bei der Planung, was wohin gehört, stößt man auf alle möglichen Varianten und den einen richtigen Weg gibt es hier nicht. Während einige lieber auf dem Block in der Mitte kochen könnten, ist es mir wichtig, hier gemütlich bei einem Kaffee oder Snack mit den Hockern sitzen zu können.

Ich finde diese Küche war schon ziemlich teuer, aber hier kann man mit gewissen sinnvollen und weniger sinnvollen Spielereien nochmal deutlich mehr Geld ausgeben. Ich habe hier zum Beispiel eine Standard-Arbeitsplatte, weil sie mir gut gefällt, günstig ist und vor allem den Zweck erfüllt. Wer hier lieber auf Keramik- oder Steinplatten setzt, kann schnell nochmal ein paar tausend Euro mehr ausgeben.

Ich verstehe aber bis heut nicht, warum ich tausende Euro für eine Arbeitsplatte ausgeben sollte, um dann die restlichen 20 Jahre aufpassen zu müssen, dass ich sie nicht beschädige. Auch der Dunstabzug muss nicht unbedingt in den Herd mit eingebaut sein. Zumindest nicht für viele tausend Euro.

Hier hat aber jeder seinen eigenen Geschmack und legt auf andere Dinge wert und das ist auch gut so. Lasst mich gerne in den Kommentaren oder einer kurzen Mail wissen, was ihr vom Beitrag haltet, ob euch das Ergebnis gefällt und ob ihr das Thema auch grade am Schirm oder bereits hinter euch habt.

Wer Lust hat und mehr über die Sanierung dieses Hauses und die Entwicklung der Mietwohnungen wissen will, kann sich gerne in den Newsletter eintragen und keinen Beitrag mehr verpassen, oder hier durch die älteren Beiträge stöbern. Im neueren Post “Badsanierung im Einfamilienhaus” wird die Beitragsserie fortgesetzt. Danke an dieser Stelle.

Bis bald.